Anna Rosenwasser: Herz

Emotionen und Erinnerungen kamen mir beim Lesen von «Herz» hoch. Gedanken über mein eigenes Fehlverhalten, über meine Privilegien als weisse, männlich gelesene und in der Schweiz lebende Person, über meine Ängste und meine Versuche, in der heutigen Welt klarzukommen. Die Texte von Anna Rosenwasser sind Augenöffner, nicht nur im Negativen.

Wie der Untertitel des Buches sagt, geht es in dieser Essay- und Kolumnensammlung um «Feministische Strategien und queere Hoffnung» – eine Bestandsaufnahme mit starken Aussagen und Mut machenden Gedanken. Die Schriftstellerin und Nationalrätin (immer noch crazy!) findet für viele komplexe Inhalte die richtigen Worte und zeigt mit jedem geschriebenen Satz, wie erstrebenswert Gleichheit und Toleranz sind.

 

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Unterteilt in die Bereiche Queerness, Gewalt, Wut und Raum sind die Texte, welche teilweise bereits im Onlinemagazin «Republik» erschienen sind, persönliche und gesellschaftliche relevante Abhandlungen. Rosenwasser beginnt mit treffenden Worten zu queerer Liebe und Sex, räumt mit Vorurteilen auf und behandelt sexuelle Gewalt und strukturelle Missstände.

Das schmerzt und erschüttert, aber «Herz» verhilft uns zu mehr Verständnis und Gemeinschaft. Besonders mit dem Text «Raum einnehmen» hat die Autorin ein Meisterstück geschaffen. Ein Pamphlet gegen das Patriarchat, das ich am liebsten tausendfach in die Hände von Männern drücken würde. Nach dem «Rosa Buch» ist auch «Herz» eine Pflichtlektüre geworden, voller Kraft, Leidenschaft, Engagement und der sehr sympathischen Art von Anna Rosenwasser.

Mehr Phosphor: Eine Besprechung zum «Rosa Buch» von Anna Rosenwasser.

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