Cinema 69: Wild

Wildes Filmschaffen; von den Zwängen losgelöst, oder archaisch oder den rohen Emotionen angenähert? Der Begriff «Wild» kann vieles bedeuten, würde den meisten Menschen in Bezug auf des Schweizer Films aber wohl selten einfallen. Viele denken weiterhin, dass hiesige Filme «bünzlig», verstaubt und verhalten daherkommen. Stimmt das?

Das Schweizer Filmjahrbuch «Cinema» hat sich für die 69. Ausgabe dem erwähnten Begriff angenommen und dessen Verbindung zum Kino, zu den Dreharbeiten und zur Rezeption in Essays angenähert. Schliesslich bietet die Schweiz mit ihren Alpen harsche Umgebungen purer Natur – gleichzeitig tun wir uns mit der Körperlichkeit schwer.

 

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Dass Vorurteile im Denken tief verankert sind, decken die Autor:innen von «Wild» geschickt auf, in dem sie filmische Beispiele mit den Stichworten verbinden, die Bergebiete als Metapher für die soziokulturelle Entwicklung nutzen und die Nacktheit von Gefühlen und Körper ausarbeiten. Einzelne Beispiele werden angeführt, langjährige Entwicklungen beobachtet.

Die Mischung aus wissenschaftlichen, persönlichen und kritischen Texten macht «Wild» zu einer abwechslungsreichen Lektüre, die mit dem Filmbrief, der Selektion des Filmschaffens und einem Festivalbericht wie gewohnt ergänzt wird. Wildheit kann vieles sein und die Beschäftigung mit dem Begriff lehrt uns über das Menschsein und unserer Beziehung zu Klima und Umwelt.

Die neuste Ausgabe von «Cinema» ist lehrreich, macht Lust auf Schweizer Kino und reizt zur vertieften Beschäftigung.

Die letztjährige Ausgabe von Cinema befasste sich mit dem Begriff «Humor».

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