Doris Senn: Frauenkino Xenia – Zürich

von Michael Bohli • 09.01.2025

Verlag: Schüren Verlag
251 Seiten • Hardcover
Erscheinungstermin: 15.09.2024
ISBN: 978-3-7410-0479-7

Ein einmaliges Projekt in der Kinogeschichte erhält ein eigenes Buch: Doris Senn liefert mit «Frauenkino Xenia – Zürich» die definitive Aufarbeitung des feministischen Raumes.

15 Jahre lang hiess es im Kino Xenix zuerst wöchentlich, später monatlich: Raum für Frauen, Filme für Frauen, dargeboten von Frauen. Das feministische Projekt Xenia war legendär, einzigartig, visionär – und meilenweit von den patriarchal-kapitalistisch gesteuerten «Ladies Nights» in den heutigen Multiplex-Kinos entfernt.

Filmwissenschaftlerin Doris Senn war selbst Aktivistin im Frauenkino Xenia und hat mit dem Sachbuch «Frauenkino Xenia – Zürich» eine schriftliche Aufarbeitung verfasst, die sich als Hommage an die damalige Zeit und zugleich als historisches Dokument versteht. Das war überfällig und verortet das Frauenkino in den feministischen Bewegungen der Schweiz.

 

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Doris Senn lässt viele der ehemaligen Xenias zu Wort kommen, nutzt Gesprächsauszüge, um die Geschichte von 1988 bis 2003 zu rekonstruieren und begleitet die Aussagen mit Fotos aus dem Archiv und Programmplakaten. Das ist ein vielfältiger, weiblicher Blick auf Film und Gesellschaft, eine nostalgische Reise ohne Verklärung.

Die Frauen, welche zu Wort kommen, betrachten die damalige Zeit kritisch, das Buch stellt Fragen für die Gegenwart. Etwa, wieso feministischen Projekte stets verdrängt und vom Staat fallengelassen werden. «Frauenkino Xenia – Zürich» zeigt auf lesenswerte Weise auf, wie essenziell der weibliche Kulturraum in der Schweiz ist und ist Pflichtlektüre für alle Personen, die sich für Gleichstellung einsetzen.