von Michael Bohli • 18.11.2023
Verlag: Skinless Crow
232 Seiten • Hardcover
Erscheinungstermin: 25.10.2023
ISBN: 978-3-03963-014-1
Serienmörder, geheimnisvolle Kräfte und ein Ermittlerteam, das stetig hinters Licht geführt wird: Der zweite Band von «Nailbiter» liefert nebst dichter Atmosphäre wenig Erkenntnisse.
In Buckaroo leben zu müssen, ist wohl echt schlimm. Das Kaff ist nicht nur klein und abgelegen, sondern Geburtsstätte der schlimmsten Serienmörder aller Zeiten. Eine blutige Geschichte, die NSA-Agent Nicholas Finch aufzurollen versucht, ohne, dass er selbst den menschlichen Monstern zum Opfer fällt.
Unerwartete Hilfe erhält er vom berüchtigten «Nailbiter» Edward Warren, der erstaunlicherweise nicht hinter den neusten Morden und dem Verschwinden eines Polizisten steckt. Denn vieles läuft schief im Staate Oregon; die Bevölkerung von Buckaroo hat sich zu einem Kult zusammengetan, der Pfarrer dreht durch und unter dem See lauert ein Maya-Tempel.
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Macht das alles Sinn? Nach der Lektüre des zweiten Sammelbands von «Nailbiter» ist diese Frage nur schwer zu beantworten. Es wird fleissig gemordet, übernatürliche Kräfte lauern im Hintergrund und die handelnden Figuren um Finch werden in jedem Kapitel von anderen Figuren getäuscht.
Joshua Williamson scheint sich selbst nicht sicher zu sein, wer oder was hinter dem Horror von Buckaroo steckt, im Gegensatz zum ersten Band ist die zweite Edition der «Murder Edition» verzettelt. Wendungen folgen auf Wendungen, jeder Ermittlungserfolg ist bloss ein weiterer Griff ins Leere.
Das ist spannend und unterhaltsam, aber auch absurd und oft an den Haaren herbeigezogen – die Mischung aus Horror, Thriller und Agentenaction liefert aber atmosphärische Momente ab. Auch dank dem Zeichner Mike Henderson, der mit seinem kantigen Strich und düsteren Panels für Stimmung sorgt.
Wie alles begannt: Lest die Kritik zu «Nailbiter» Band 1.