Junji Ito: Fragments Of Horror

Er selber hatte beim Schreiben und Zeichnen der in «Fragments Of Horror» zusammengestellten Geschichten Mühe, bei der Lektüre des schön aufgemachten Sammelbands ist davon aber nichts zu spüren. Vielmehr liefert Junji Ito eine grosse Portion Schrecken und Schauer ab, was perfekt in die kurzen Tage passt.

Jeweils etwa 30 Seiten gönnt Ito einer Idee und zeigt uns Japan als Heimstätte der nicht aushaltbaren Geschehnisse. Eine Buchautorin regt nicht nur die Fantasie ihrer Leserschaft an, sondern beeinflusst Körper und Geist. Eine Frau möchte unbedingt obduziert werden und macht sich dafür nicht nur an einen Medizinstudenten heran, sondern setzt gleich selbst das Skalpell auf die Haut.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Carlsen Manga! (@carlsen_manga)

Dass viele Geschehnisse und Situationen ohne Logik auskommen, gehört zum Werk von Ito. Seine Einfälle müssen nicht in der Realität verankert sein, denn mit den detailreichen und unverkennbaren Zeichnungen wirken die Bilder auf dem Papier fast zu echt. Entstellte Fratzen, Eingeweide und lebendige Gebäude; das ist der Stoff von Albträumen.

Auf dem Cover schreit eine Person unablässig stumm, im Innern sorgen «Futon» und «Schwarzer Vogel» dafür, dass man den Blick regelmässig abwendet und dann mit wohligem Grusel zum Manga zurückkehrt. Nachhaltig ist das nicht, dafür ein perfektes «Schreckmümpfeli» für alle ab 16 Jahren.

Weitere Horror-Kurzgeschichten von Junji Ito gibt es im Band «Tomb Town».

Leserei