von Michael Bohli • 16.07.2023
Verlag: Hayabusa
224 Seiten · Softcover
Erscheinungstermin: 28.03.2023
ISBN: 978-3-551-62339-3
Kannibalismus, ein abgelegenes Dorf und sehr viel Spannung: Die Reihe «Gannibal» von Masaaki Ninomiya ist sehr schmackhafter Stoff für Fans von Horror-Manga.
Als der junge Polizist Daigo Agawa und seine Familie im kleinen Bergdorf ankommen, finden sie keine heile Welt vor. Die Bewohner sind merkwürdig, die Goto-Familie scheint alles zu beherrschen. Zwar hat Daigo in seinem Job wenig zu tun, das plötzliche Verschwinden seines Vorgängers wirft aber viele Fragen auf. Als Leichenteile auftauchen und scheinbar ein Bär in der Umgebung sein Unwesen treibt, spitzt sich die Lage zu.
Die Geschichte, welche Masaaki Ninomiya vorlegt, ist eine atmosphärische Horror-Erzählung. Elemente von Thriller und Mystery finden sich in «Gannibal», die Stimmung wirkt von Beginn an wie eine Episode aus «The X-Files». Mit jedem weiteren Kapital, das man interessiert liest, entwickelt sich das Manga zu einem Backwood-Horror-Alptraum, der viel Blut verspricht.
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Der Kannibalismus als Grundthema wird zwar etwas klischiert eingeführt, die Geschehnisse und Charaktere versprechen allerdings eine vielfältige Entwicklung. Besonders gegen den Schluss des ersten Bandes wird die Spannung extrem gesteigert, dank mehreren Handlungsebenen und einem bösen Cliffhanger. Die Hoffnung auf eine tolle Fortsetzung ist gross.
Auch, da die Zeichnungen von Masaaki Ninomiya sehr stimmungsvoll geraten sind. Zwar zeichnet er seine Figuren mit stark übertriebener Mimik und heftigen Reaktionen, die detaillierten Hintergründe sorgen für den notwendigen Kontrast. Durch digitale Grafiken und Fototexturen erweitert, wirkt die Umgebung des Dorfes sehr real.
«Gannibal» ist nichts für schwache Gemüter und dreht stellenweise stark auf, auch in der Darstellung. Wer sich mit Horror anfreunden kann, der findet hier bestimmt eine neue Reihe mit Suchtpotential.