von Michael Bohli • 29.08.2023
Verlag: Kult Comics
120 Seiten • Hardcover
Erscheinungstermin: 03.04.2023
ISBN: 978-3-96430-338-7
Michael Mikolajczak offeriert in «Kult Geschichten 1 – Tick Tock» einen abwechslungsreichen Einblick in seine Story-Welten. Mysteriöse und dunkle Snacks, von diversen Comiczeichnern illustriert.
«Tick Tock»; die Zeit läuft für uns alle und für manche sehr schnell ab. Viele Sagen und Legenden sind aus merkwürdigen Unfällen, Todesfällen und Begegnungen mit zwielichtigen Figuren entstanden. Die Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit sorgt bei Menschen für realen Schauer. Michael Mikolajczak stellt sich in seinen Geschichten den Schatten entgegen und dringt tief in die Dunkelheit ein.
«Kult Geschichten 1» ist eine Sammlung von kurzen Storys, die der Autor aus der Region Stuttgart verfasst und von acht Zeichnern zum Leben hat erwecken lassen. Ein Comicband mit Häppchen des Grauens, mit realen Schicksalsschlägen und fantasievollem Horror. Andy Warhol und Robert Johnson schauen vorbei, ein Fledermausmann terrorisiert die Welt, das Lachen von Marilyn Monroe wird hinter einer Maske versteckt.
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Meist entfalten sich die Episoden auf bloss wenigen Seiten, was sich auf die Spannung auswirkt. Die abschliessende und längste Geschichte «Tick Tock» ist sehr gelungen, die Nacherzählungen bekannter Ereignisse wirken zäh. Der wahre Reiz liegt allerdings in der grafischen Vielfalt, die «Kult Geschichten 1» offeriert.
Jacek Piotrowski aus Luzern lässt die Welt zu einer gruseligen Skizze werden, Christian Zanotelli verwandelt ein Märchen in einen Underground-Comic, Erik van Schoor versucht sich an einer erschreckenden Reinheit. Begleitet werden die Storys von Entwürfen und Arbeitsskizzen, welche die Arbeitsweisen der Zeichner sichtbar machen.
Als Einstieg und Einblick in das Schaffen von Michael Mikolajczak ist der Band wunderbar geeignet, die Nummer im Titel verspricht weitere Ausgaben in naher Zukunft. Plus entdeckt man durch die Lektüre vielleicht einen neuen Lieblingszeichner.
Ihr wollt mehr von Michael Mikolajczak lesen? Dann gönnt euch «Irrlicht».