Protestarchitektur: 1830–2023

Kompakt in der Form und mit über 500 Seiten sehr umfangreich: Der Katalog «Protestarchitektur: Barrikaden, Camps, raumgreifende Taktiken 1830–2023» ergänzt das Ausstellungsprojekt des Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt und MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien auf gelungene Weise. Als Nachschlagewerk, Informationsquelle und Inspiration.

Alphabetisch werden in Deutsch und Englisch die wichtigsten Begriffe zu Protest und Aufstand erklärt, mit Fotografien und Skizzen begleitet und an historische Ereignisse geknüpft. Nicht nur blättert man durch die Erklärungen, sondern durch die Zeit und soziopolitischen Kämpfe seit 1830. Das ermöglicht viele Erkenntnisse und Klarheit, die längeren Studien zu einzelnen Protestcamps schaffen einen tiefen Einblick.

 

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Besonders diese 13 Fallbeispiele machen viel vom Reiz der Publikation aus, werden die Protestcamps mit Grundrissen, Situationsplänen und Zeichnungen der gebauten Konstruktionen bebildert. Der Aspekt der Architektur wird in diesen Texten greifbar, Einträge zu Wörtern wie Badewanne, Kleidung, Wagenburg oder Solaranlage sind gelungene Ergänzungen. Das Lexikon richtet sich dank der Bandbreite nicht nur an Fachpersonen.

Das Buch ist informativ und emotional – wer verspürt bei der Lektüre nicht etwa die Wut auf unterdrückende Systeme, macht Hoffnung auf weitere, lösungsbringende Proteste und wirkt inspirierend. Also packen wir es an und erstellen unser eigenes Dorf des Aufstands, für eine bessere und inklusive Gesellschaft.

Herausgegeben von Oliver Elser, Anna-Maria Mayerhofer, Sebastian Hackenschmidt, Peter Cachola Schmal, Jennifer Dyck und Lilli Hollein.

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