von Michael Bohli • 19.08.2023
Verlag: Verlag Kettler
232 Seiten • Hardcover
Erscheinungstermin: 24.04.2023
ISBN: 978-3-98741-049-9
Das Buch «Pneumopteria» beschäftigt sich mit der Geschichte und Erforschung von Wolkenwalen. Eine selten behandelte und ausgestorbene Spezies, die uns durch den Künstler Roland Boden nähergebracht wird.
Die Menschheit ist sehr gut darin, ihre Lebensgrundlage zu zerstören und auf dem Weg zum Ende möglichst viele weitere Arten in den Abgrund zu reissen. Eine selten aufgeführte und wahrscheinlich bereits komplett ausgestorbene Spezies sind die Pneumopterien, im Volksmund auch Wolkenwale genannt.
Die einzige Art, die sich alleinig in den Lüften aufhielt und von der es bis heute keine definitiven Beweise oder aufbewahrte Exemplare gibt. Mit seinem ausführlichen Sachbuch «Pneumopteria» hat Roland Boden eine Pionierarbeit geleistet und präsentiert zum ersten Mal einen geschichtlichen und wissenschaftlichen Abriss zu den mysteriösen Walen. Forschung, Wesen und längst vergessene Ereignisse wurden von Boden zusammengetragen.
Sogar das Basler Himmelsspektakel von 1566, die Lehren des Arztes Albrecht von Haller (1708 bis 1777) oder der Aargauer Resonator, der bis heute an einem geheimen Ort im Kanton steht, sind erwähnt. Eine umfassende Arbeit zwischen Esoterik, Falschwissen und verdrängten Gegebenheiten – wie etwa der «Totaleklipse von Herat».
Halt, Stopp. «Total Eclipse Of The Heart»? Binselwundt und Pinselzwang? Riesige Luftwesen, die wie Wolken aussahen? Roland Boden hat als Autor und Künstler mit dem Buch «Pneumopteria» eine unterhaltsame Fiktion geschaffen, die aus Archivmaterial und tatsächlichen Beobachtungen eine neue Wirklichkeit spinnt. Forschung im Post-Truth-Zeitalter, inklusive Literatur- und Quellenverzeichnis.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Viele Fotos und Zeichnungen ergänzen die mit zahlreichen Namen und Daten versehenen Texte, Boden hat den Ton einer Fachpublikation sehr gut getroffen. Das macht die Lektüre stellenweise zäh und besonders die Bilder hätten grösser sein dürfen, als künstlerische Leistung ist das zweisprachig gehaltene Buch aber famos gelungen.