Taiyo Matsumoto: Ping Pong 1

von Michael Bohli • 24.12.2023

Verlag: Reprodukt
340 Seiten • Softcover
Erscheinungstermin: 13.06.2022
ISBN: 978-3-95640-319-4

Der Abschlussband von «Ping Pong» ist soeben erschienen, wir gehen nochmals an den Anfang zurück. Die Lektüre von Taiyo Matsumotos Manga lohnt sich schliesslich immer.

Eine Leidenschaft für Tischtennis hat Makoto «Smile» Tsukimoto eigentlich nie gezeigt, bis ihn sein Freund Yutaka «Peco» Hoshino zum Spielen angestachelt. Als der Schulklub ihrer Oberstufe am Sommerturnier mitmachen will, werden beide zu Höchstleistungen getrieben.

Nicht nur scheint die rivalisierende Schule mit ihren glatzköpfigen Spielern unbesiegbar, sogar ein chinesischer Meisterspieler wird vom Trainer angeheuert, um die Fähigkeiten der Mannschaft zu steigern. Ist es unter diesen Bedingungen noch möglich, ein normales Leben zu führen und Freundschaften zu pflegen?

 

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In Sport-Mangas sind rivalisierende Teams, Turniere und schier unüberwindbare Hürden zentrale Elemente, um Spannung aufzubauen. Taiyo Matsumoto («Sunny», «Gogo Monster») verzichtet in seiner Geschichte «Ping Pong» nicht auf diese Aspekte, schafft es aber mühelos, seinen eigenen Stil beizubehalten. Die Erzählung tritt nie in Klischeefallen, die Charaktere wirken menschlich und die getroffenen Entscheidungen real.

«Ping Pong» lebt von der leidenschaftlichen Darstellung der Tischtennisspiele, ohne diese ins Unrealistische zu treiben oder ins Zentrum zu stellen. Die Spieler schwitzen, die Schlagabtäusche sind schnell und die Gefühle intensiv. Der ureigenen Zeichnungsstil von Matsumoto ist perfekt geeignet, um dem Manga eine realistische Atmosphäre zu verleihen.

Ja, die Gesichter und Körper verziehen sich in den Panels dynamisch und die Umgebung kann krakelig wirken – genau darin liegt aber der Reiz der grafischen Gestaltung. Mehr als 300 Seiten Abenteuer erhält man im Einstiegsband von «Ping Pong» und wird durch Taiyo Matsumotos Stil mitgerissen. Ich selbst habe nur selten Tischtennis gespielt, dem Fortgang dieser Geschichte fiebere ich aber entgegen.


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