Ueli Meier: In einer anderen Schweiz. Fotoreportagen 1980–2000

Ich glaube mich daran erinnern zu können, dass einmal abends auf der Hauptstrasse vor unserer Wohnung Panzer vorbeidonnerten. Was in den frühen Neunzigerjahren passierte, wirkt unbedeutend im Vergleich zum Truppenvorbeimarsch, den Ueli Meier 1984 fotografisch festgehalten hatte.

Die Fotoreportagen des Fotografen und Filmemacher, welche im Buch «In einer anderen Schweiz. Fotoreportagen 1980–2000» versammelt sind, bieten dem Titel entsprechend eine unbekannte Perspektive auf die nahe Vergangenheit unseres Landes. Ereignisse, die es heute nicht mehr gibt, Menschen, die verstorben sind und Gebäude, die um- oder rückgebaut wurden.

 

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Das schöne Fotobuch, das sich fast vollständig auf die Bilder konzentriert und pro Seite eine Fotografie zeigt, ist eine faszinierende Zeitreise. Autorennen in den Ostschweizer Bergen? Pudelrennen in Zürich? Ein internationaler Wettkampf im Gehen? Alles wurde von Ueli Meier festgehalten – mal konzentriert und konstruiert, dann wieder spontan.

Schnappschüsse und elegante Portraitreihen ergänzen sich in Buch und bilden ein spannendes Abbild einer vergangenen Zeit. Gemeinsam mit den Textausschnitten aus Zeitungen und Publikationen formen die Bilder ein Abbild der Schweiz, das sich bürgerlich und traditionsbewusst zeigt. Hat sich seit damals wirklich viel geändert? Ueli Meier lädt mit seinen Aufnahmen zum Vergleich ein.

Der 1958 in Zürich geborene Fotograf arbeitete für diverse Magazine und Zeitungen, hielt das Schweizer Leben und die Bürger:innen während 20 Jahren fest und ist mit Dokumentarfilmen wie «Tibi und seine Mütter» (2012) oder «Ich habe in Moll geträumt» (2021) bis heute in der Kulturszene präsent.

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