Von hier aus

Architektur in Bildern und Büchern festzuhalten, ist keine simple Angelegenheit. Meist werden frisch erstellte Bauten zeitnah publiziert, Büros verewigen sich in Publikationen und Bildbänden. Doch wie lässt sich das Schaffen in den Kontext der Zeit und der Umgebung einbetten?

«Von hier aus» wagt eine andere Herangehensweise; die Gebäude von Bernhard Aebi und Pascal Vincent werden in einer fotografischen Rückschau analysiert und mit poetischen Texten begleitet. Tonangebend sind die Empfindungen, welche im Heute angetroffen werden – erzeugt von eingewachsenen Häusern, wettergezeichneten Materialien und belebten Plätzen.

 

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Im Buch, das im seltenen Querformat daherkommt, spielen Pläne, Zeichnungen und geometrisch kontrollierte Bilder keine Rolle. Alexander Jaquemet und Adrian Scheidegger haben mit ihren Aufnahmen einzelne Elemente der Bauten festgehalten, den Blick stets auf die Umgebung oder Nutzung gerichtet. Pflanzen, Spiegelungen und Aussichten dürfen genossen werden; die Lektüre wird zum Spaziergang und Besuch.

Verstärkt wird dieser Eindruck von Nutzung und Leben durch die kurzen Texte von Gianna Molinari. Die Autorin aus Zürich beschreibt keine Konstruktionen oder Theorien, sondern versetzt sich in mögliche Alltagssituationen von Bewohner:innen der Häuser. Fantasievoll, gefühlsecht und mit lebensnaher Sprache werden die Fotografien zum Leben erweckt, die Gebäude beginnen zu atmen.

Der Untertitel «Eine fotografisch-literarische Begegnung mit Bauten von Aebi & Vincent Architekten» ist entscheidend, «Von hier aus» lässt uns die Arbeiten des Architekturbüros auf zugängliche Weise erleben. Das erbringt den Beweis für die gute Qualität, für das langfristige Denken und eine Umsetzung, welche nicht nur an den Moment denkt.

Leserei Aebi & Vincent Architekten