Youngtak Kim: Knochensuppe 1

von Michael Bohli • 13.02.2024

Verlag: Golkonda Verlag
384 Seiten • Softcover
Erscheinungstermin: 27.01.2023
ISBN: 978-3-96509-041-5

Im ersten Teil der Zeitreisegeschichte «Knochensuppe» reist Lee Uhwan ins 2019, um ein Rezept zu besorgen. Der Roman von Youngtak Kim ist eine gute Mischung aus Science-Fiction, Action und Drama.

Im Jahre 2063 ist das Leben in Busan kein Zuckerschlecken: Armut, klimatische Veränderungen und eine hohe Bevölkerungsdichte beherrschen den Alltag. Lee Uhwan, der ohne Familie aufgewachsen ist und seit Jahren als Gehilfe in einer Suppenküche arbeitet, hat kein Ziel vor Augen. Als sein Chef ihn beauftragt, eine Reise in die Vergangenheit zu buchen, um dort das Rezept für die Knochensuppe zu besorgen, ergibt sich eine neue Chance.

Uhwan tritt die gefährliche Reise an, überlebt den Transfer im Boot und landet im Jahr 2019 – doch die wirklichen Probleme beginnen dann erst. Er ist nicht die einzige Person aus der Zukunft, ein Mörder treibt sein Unwesen und bringt die seine harmlose Mission in Gefahr.

 

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«Knochensuppe», was als Titel nicht an Science-Fiction denken lässt, wird beim südkoreanischen Autor Youngtak Kim zu einem actionreichen Krimi, der die heutige Zeit rau und das Leben in Südkorea niemals naiv darstellt. Seine Figuren habe reelle Sorgen, Korruption und Gewalt sind an der Tagesordnung.

Die Eigenheiten des Landes finden sich im Schreibstil wieder, Humor und Schock sind gleichermassen auf den Seiten zu finden. Durch die vielen Sprünge in der Handlungsebene, den zahlreichen Charakteren und angerissenen Szenen ist die Lektüre nicht immer schlüssig. Besonders die für mich ungewohnten, südkoreanischen Namen sorgten für gewisse Hürden, mit jedem Kapitel verdichtete sich «Knochensuppe» aber.

Der lockere Schreibstil liest sich flott, das Ende macht hungrig auf Band zwei. Ob es Uhwan gelingen wird, im heutigen Busan alles unbeschadet zu hinterlassen und seine Zeit mit der Suppe zu verzaubern, das erzählt uns Youngtak Kim in der Fortsetzung.


Mehr südkoreanische Science-Ficiton gibt es bei «Tausend Arten von Blau» von Cheon Seon-Ran.