Forum Würth: Wasser, Wolken, Wind

Die Kräfte der Natur werden spürbar, wenn man am Seeufer in Rorschach entlangspaziert. Das Wasser erstreckt sich bis zum Horizont, die Wolken ziehen durch das Bild und der Wind, ja der bläst. So effizient, dass ich die Wirkung der Sonne vergass und am nächsten Tag mit gerötetem Kopf durch den Thurgau ziehen musste.

Daran trägt die Kunstausstellung «Wasser, Wolken, Wind» keine Schuld, lassen sich die namensgebenden Elemente in sicherer Umgebung im Forum Würth Rorschach geniessen. Eingefangen auf Leinwand, geformt als Plastik, für die Ewigkeit konserviert als Video: Die Vielfalt der Sammlungsschau ist interessant, die unterschiedlichen Epochen werden geschickt verbunden.

Die Umgebung des Gebäudes wird in den Innenraum gelockt, bekannte Namen wie Gerhard Richter, Anselm Kiefer oder Johannes Itten sind vertreten. Beeindruckend die Vielfalt und die unterschiedlichen Stile, welche es zu betrachten gibt. Düster sind gewisse Sichten auf die Naturwelten, andere zeigen die elementaren Kräfte übergross.

Bei Werner Knaupp wird das lebensbringende Wasser zu einer undurchdringlichen, schwarzen Masse. Mythologische Betrachtungen und die Erweckung der Fruchtbarkeit in bunten Farben passen eher zu den sonnigen Tagen, wirken hingegen überbordend.

Wenn Pflanzen, Tiere, Menschen und die namensgebenden Kräfte aufeinandertreffen, sind die Spannungen hoch. Das wird bei «Wasser, Wolken, Wind» mit einer spannenden Vielfalt künstlerisch gezeigt und lädt zu einer Reise durch die Zeiten ein. Die Auswahl der Werke ist für alle dies fast zu klein, leider sind auch die Frauen untervertreten. Eine gute Unterbrechung vom Sinnieren am Bodensee bietet die Schau auf jeden Fall und lässt uns über den Zustand des Planeten nachdenken.