Langmatt: Silvia Bächli und Eric Hattan

Wer das Museum Langmatt in Baden bereits besucht hat, weiss, dass die Menge an historischen Gegenständen und Gemälden übermächtig wirken kann. Die Leitung der Villa sucht darum Künstler:innen für die Wechselausstellungen, die mit dieser Energie brechen. Aktuell geschieht dies vorzüglich mit zwei unterschiedlichen Herangehensweisen.

Die in Basel lebende Künstlerin Silvia Bächli ist dafür bekannt, dass sie mit ihren ruhigen, konzentrierten Zeichnungen unsere Beziehung zur grafischen Gestaltung und Malerei hinterfragt. Ihre neue Serie «Farbfeld», welche in der Gemäldegalerie der Villa zu sehen ist, führt diese Handlungen fort, bietet zugleich neue Versuche.

Die Farben wurden von Bächli grossflächig auf die Papiere aufgetragen, Weissraum gibt es wenig zu sehen. Das Zusammenspiel und die Wechselwirkung der Farbtöne erhalten viel Gewicht, die Pinselstriche laden zum Sinnieren über Bewegung und Entstehung ein. Sofort tritt man mit den Arbeiten in einen Dialog und spürt die Ruhe – was die Eleganz des Raumes und dessen Ausstattung geschickt unterstreicht.

Bei den Arbeiten von Eric Hattan, welche im gesamten Gebäude verteilt wurden, ist die Wirkung dringlicher. Der Künstler, der in Basel und Paris lebt, hat seine konzeptuellen Objekte auf den Teppichen, an den Wänden oder inmitten der Räume platziert. Die Vermengung der Materialen und der musealen Umgebung, die harten Kanten und der immer präsente Humor lassen glauben, die Kunstwerke seien für das Haus Langmatt entstanden.

Ein Wald aus stelenartigen Skulpturen scheint die Substanz der Bibliothek aufzureissen, im Badezimmer suchen am Boden verteilte Kartoffeln das vergangene Leben. Vieles wirkt roh und brutal im gebotenen Umfeld, zugleich als Anreiz, sich mit dem Erbe des Hauses und unserem Umgang mit Geschichte auseinanderzusetzen.

Ob die ausgestellten Skulpturen den nahenden Umbau der Villa vornewegnehmen, oder Silvia Bächlis Zeichnungen unsere Träume darstellen sind zwei Behauptungen, die alle selbst vor Ort prüfen sollten.