von Michael Bohli • 10.02.2025
Marie Matusz bespielt zurzeit mit ihrer Ausstellung «Reservoir» und der Rückwand-Installation «Canons and Continents» die Kunsthalle in Basel doppelt.
Nass wirst du nicht, wenn du durch die Räume der Kunsthalle Basel schreitest. Das namensgebende «Reservoir» der Ausstellung von Marie Matusz behandelt den Begriff mit lang nachhallender Wirkung und kühlen Materialien.
Die Installationen und Objekte, die im Obergeschoss der Kunsthalle aufgestellt wurden, strahlen viel Gewicht aus und wirken auf den ersten Blick düster. Einzelne Farben oder Motive sind auf den Holzplatten und zwischen den Scheiben nur schemenhaft wahrzunehmen, was reizt und den beeindruckenden Umgang mit Materialen zeigt.
Marie Matusz dekonstruiert den Begriff «Reservoir» und zeigt mit ihrer Kunst Öffnungen, die Empfindungen wie Schutz und Verbannung kombinieren. In den Oberflächen der Werke spiegelst du dich selbst, eine Flucht aus der Ausstellung wird verunmöglicht. Stets bleiben wir präsent, auch durch die körperliche Wahrnehmung der grossartigen Klanginstallation, die alle drei Räume begleitet.
Durch die Gläser der Schränke tritt die Kunst mit dem Aussen in einen Dialog, fast wirken die Eisenstücke und MDF-Platten wie Relikte einer fernen Zukunft. Was bedeuten Zeit und Raum in dieser Umgebung? Wie werten wir unser Dasein?
Ein Rundgang durch «Reservoir» lässt die Festigkeit der Begriffe bröckeln, die in Basel wirkende Künstlerin Marie Matusz hat mit wenigen Eingriffen das Museum und unsere Wahrnehmung verändert. Die Installation «Canons and Continents» an der Rückwand des Gebäudes erweitert das in den öffentlichen Raum.
Die schwarzen Quadrate wirken wie technische Ergänzungen der Architektur, lassen uns erneut selbst in der Kunst erblicken und fordern eine längere Betrachtung aus diversen Positionen heraus. Ein Spiel mit den Grenzen, eine Repetition voller Möglichkeiten.
Marie Matusz: Reservoir
Ort:
Kunsthalle, Basel
Datum:
17.01. bis 27.04.2025
Website:
kunsthallebasel.ch