Raumgebung: Andreas Hofer und Roman Sonderegger

Wie holt man die Welt in ein Kunsthaus, in eine festgelegte Geometrie? In dem die räumlichen Gegebenheiten aufgesprengt werden. Die aktuelle Ausstellung «Raumgebung» bietet experimentelle Einblicke, konstruiert und inszeniert von Andreas Hofer und Roman Sonderegger. Nicht nur führen sie die baulichen Grundsätze in eine frische Richtung, Zofingen wird selbst ins Kunsthaus gebracht.

Besonders Andreas Hofer, der in Bremgarten lebt und arbeitet, hat sich intensiv mit den vorhandenen Flächen der Zofinger Urbanität auseinandergesetzt. Mit seinen Postkarten, Zeichnungen und Videos ist das Kunsthaus nicht mehr bloss ein schickes Gebäude neben der Altstadt, sondern Teil der örtlichen Industrie.

Die Aufnahmen von Brachen, Hallen und Fassaden stehen im Kontrast zur inszenierten Musealisierung, Fragen zu Schönheit, Betrachtung und der Raumgestaltung des Menschen werden spielerisch aufgeworfen. Nicht ohne Witz sind die Objekte und Werke, reizen die «Postkartengrüsse aus der Industrie» zur Nachahmung und der Film «Im Kunsthaus unterwegs» zur Neudenkung von innen und aussen.

In die Ferne schweift Roman Sonderegger aus Buchs AG nicht, er analysiert die Bausubstanz des Zofinger Kunsthauses mit seinen Interventionen, welche den Besuch neu gliedern. Fäden spannen sich zwischen den Werken, im grossen Kronleuchtersaal brechen die Säulen von «Schneller als die Schatten» das Volumen.

Eine sehr gelungene Idee, die gleichsam spielerisch wie wuchtig wirkt. «Minus mal Minus» zeugt vom Können Sondereggers im Kleinformat, Skulpturen als Abbildung des Leerraumes, die Sichtbarwerdung von Fehlendem. Dieser Grundsatz zieht sich durch all seine präsentierten Werke, die elegant im Haus eingebracht wurden.

Mit «Raumgebung» beginnt das Kunsthaus Zofingen einen Dialog mit der Ortschaft und den abstrakten Regionen des Siedlungsgebiets. Besonders für Menschen, die sich in der Thut-Stadt auskennen, bietet die Ausstellung viele Momente des Wunders und der Überraschung.