Schaulager: Out Of The Box

Nicht immer ist es geschickt, eine Kiste oder Box zu öffnen. Davon können Menschen, die sich mit Pandora und diversen Djinns angelegt haben, Lieder singen. Bei der Laurenz-Stiftung geht man seit 2003 einen anderen Weg und hält moderne Kunstwerke zugänglich im Schaulager bereit. Zum 20-jährigen Jubiläum gibt es vor Ort eine Sonderausstellung.

Öffentlich besichtigen kann man die Werke in Münchenstein selten, umso besser ist «Out Of The Box» die aktuelle Gelegenheit, in das monumentale Gebäude einzutreten. Geplant vom bekannten Büro Herzog & de Meuron aus Basel, ist die grosse Kiste der Aufbewahrungsort vieler wichtiger Werke. Unter dem Ausstellungstitel versammelt findet man Objekte und Arbeiten, die in den letzten Jahren in die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung aufgenommen wurden.

Diverse Boxen wurden in die unendlichen Räume gestellt, darin versinkt man in den generierten Welten von David Claerbout, Anri Sala, Jane & Louise Wilson und vielen mehr. Projektionen, Videos und Installationen; Weltsichten und aktuelle Kommentare, dazu bekannte Werke von Dieter Roth und Peter Fischli. Eine Zusammenstellung, die sich mit Stichworten Verpackung, Zeitdarstellung und Raum verschnüren lässt.

Gina Fischlis Wesen verweilen, während Klara Lidén scheinbar ohne Gravitation umherklettert. Der White Cube wird aufgesprengt, Robert Gober lässt Wasser durch das Schaulager laufen und an Katharina Fritschs «Rattenkönig» führt eh kein Weg vorbei. Das klingt nicht nur nach vielen Eindrücken, «Out Of The Box» lässt sich schlecht in ein Gefäss stecken.

Gut darf das Schaulager mit einem gelösten Eintritt an drei unterschiedlichen Tagen besucht werden. Ausharren und die filmischen Werke in der Gesamtheit geniessen ist ohne Probleme möglich, wie persönliche Lieblingswerke mehrfach zu sichten. Lohnend ist das auf jeden Fall, wegen der Architektur, der Weitsicht und den Empfindungen, die durch «Out Of The Box» ausgelöst werden.