Scream Machines: Die Geisterbahn der Kunst

Es ist Sommer, das bedeutet: Rummel! Zumindest im Park vor dem Museum Tinguely in Basel, haben Rebecca Moss und Augustin Rebetez eine 100 Jahre alte Geisterbahn neu dekoriert und umgestaltet. Der dunkle Kasten gibt sich von aussen unscheinbar und liefert Begrüssung und Verabschiedung zugleich. Im Innern hingegen erwarten dich Schrecken und Kunst.

Die Fahrt im kleinen Wägelchen (für maximal 2 Personen) dauert nur wenige Minuten, jeder Meter ist holperig und laut, es knarrt und quietsch von allen Seiten – da sind sich Besucher:innen von Vergnügungsparks anderes gewohnt. «Scream Machines – Kunst-Geisterbahn» will solche Erfahrungen nicht reproduzieren, sondern agiert als anachronistisches Werk.

Die Arbeiten von Moss und Rebetez spielen mit deren Material- und Formensprachen, setzen humorvoll gewohnte Motive der Geisterbahn auf neue Weise ein und lassen während der Fahrt Skelette tanzen, Hände und Spinnenbeine die Köpfe streicheln und geköpfte Bilder singen. Das ist poetisch wild, fantasievoll chaotisch, nervenaufreibend witzig.

«Scream Machines» greift auf ehemalige Gedanken Tinguelys zurück, verbindet dessen Todestag mit frischen Visionen und lässt kindliche Freude in uns allen entstehen. Bereits der Kauf des schicken Eintrittsticket schürt die Vorfreude und sobald die Fahrt losgeht, mischen sich Freudenrufen mit erschrockenen Schreien. Die weit offenen Augen erfassen Objekte und Figuren in rasender Geschwindigkeit.

 

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Die in London ansässige Künstlerin Rebecca Moss und der in Mervelier lebende Wildfang Augustin Rebetez haben es geschafft, der alten Bahn neues Leben einzuhauchen. Diese Geisterbahn begeistert nachhaltig.

Mehr Phosphor: Krawall und Experimente bot Rebetez 2023 im Aargauer Kunsthaus.