Ana Bălan: Toys

Die acht Lieder auf dem Album «Toys» wirken allesamt karg und nicht allzu freundlich. Die Lausanner Musikerin Ana Bălan transportiert damit sehr gut die Stimmungen, welche bei der Kreation der Songs vorherrschten. Alles begann in einem kleinen Zimmer neben den Gleisanlagen, mit Stimme, Gitarre und wenigen Gerätschaften.

Urbane Umgebung und eine minimalistisch gehaltene Ausrüstung plus direkte Emotionen: «Love Song» zeigt diese kühle Dringlichkeit mit einer Mischung aus Post-Punk und schrägem Pop-Experiment hervorragend. Ein direkter und lauter Moment, während sich die Single «Goodbye Ghostboy» zurückhaltender mit der Trennung von verstorbenen Personen beschäftigt.

Trotz des Albumtitels ist «Toys» kein Spielparadies, sondern eine düster gefärbte Konfrontation mit dem Leben. Gemeinsam mit Sunna Margrét hat Ana Bălan ihre Songskizzen instrumental zu Emo-, Punk- und Electronica-Variationen erweitert. Erlösung bringt die Leichtigkeit der Melodien in «Carousel», der Gesang liegt im Hall, der Drumcompter arbeitet stoisch.

Nachdenklichkeit und unregelmässige Ausbrüche sind die zentralen Vibes von «Toys», nach einer knappen halben Stunde verlässt man die Welt von Ana Bălan. Durch ihre Vision von emofizierter Popmusik mit Lo-Fi-Anspruch wurde man auf entrückte Weise verzaubert.

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