von Michael Bohli • 07.05.2023
Genre: Electro · Pop · Downtempo
Erscheinungstermin: 24.03.2023
Label: Radicalis Music
Website: mx3.ch/audiodope
Vielseitige Sounds, Rap und Downtempo: Mit dem Album «Gone» zeigt Audio Dope aus Basel sein ganzes Können und beschränkt sich glücklicherweise nicht auf ein Genre.
Der Sommer mit Jamie XX ist da, das meint man zumindest, wenn «Ghost» erklingt. Der Track mit Emilia Anastazja stützt sich auf weichen Gesang, Steeldrum und viel Freiraum. Die Strenge fehlt aber nicht nur bei dem Song, sondern komplett auf der Platte. Mit «Gone» leistet sich der Basler Produzent Audio Dope mehr Freiheiten und Möglichkeiten, ein zu enges Klangkostüm muss nicht sein.
Mit der EP «Inner» zeigte Mischa Nüesch im März 2022, dass klare Trennungen nicht zu seinem Schaffen gehörten. Die EP brachte Electronica, Pop und Downtempo zusammen, mit dem vollwertigen Album «Gone» gibt es Rap, Trip-Hop und sanfte Beats obendrauf. Die Produktion der zwölf Tracks ist warm und weich, die entstehende Stimmung genüsslich. Die Stadt am Rhein wird zu einer Metropole voller Visionen, langen Nächten und inklusiven Clubs.
Highlights sind bei Audio Dope nicht nur seine Arbeiten an den Synthesizern, sondern die Kollaborationen. Birdmask gibt es zu hören («Honestly»), Noah Slee verhilft der Platte zu Beginn mit «Round & Round» zur Ankunft in London. Rome Fortune nimmt diese Vorlage mehr als gerne bei «Flowers» auf und lässt sein US-Rap mit Pianosounds von Nüesch verschmelzen. Kombos, die ohne Stolpermomente aufgehen.
Doch auch ohne zusätzliche Stimmen und Namen ist «Gone» ein lohnendes Album, das facettenreich Sounds und Stimmungen auffährt. Instrumentals wie «Quartz» oder das jazzige «Blind» versüssen jeden Abend und bringen Entspannung; «True Love» bietet einen Pfad zur gefühlvollen Erfüllung. Audio Dope hat mit der Platte eine Begegnung geschaffen, die sehr wohltuend ist.