Beats, Improvisationen und Vibes im OXIL

Sich fallen lassen, in einen Abend der Konzerte, ob mit bereits bekannten Gesichtern oder neuen Begegnungen – diese Möglichkeit bot das OXIL in Zofingen mit einem Line-Up, das harte Beats, messerscharfe Worte und luftige Improvisationen in den Aargau brachte.

Los ging es mit dem regionalen Quartett Polarbæren. Die vier Musiker spielten auf der Bühne ihre neue EP «EIS!» als experimentell-aneckende Präsentation von moderner Jazzmusik und elektronischen Verfremdungen. Die digitale Stimme brachte die weltweiten Brandherde ins OXIL, die Musiker lieferten Ausbrüche, Hitze und knarrende Sounds dazu.

Mit verschlossenen Augen dem Konzert zu lauschen war richtig, für alles andere brauchen wir einen wachen Geist und klare Sicht. Polarbæren lieferten dies mit selbstbewussten, kritischen Tracks und liessen das Kreuzfahrtschiff der Arroganz auf Grund laufen.

Die direkte und wuchtige Form der zeitgemässen Gesellschaftskritik wurde durch Napoleon Maddox an diesem Samstag weitergetrieben. Der Rapper und Künstler aus Cincinnati, Ohio griff in seiner Spoken-Word-Performance die politischen Entwicklungen der USA auf und lieferte zu der improvisierten Musik von Meta Marie Louise aus Biel eindringliche Wortkaskaden.

Geflüster, Schreie, treibende Schlagzeugrhythmen und wildes Brummen aus dem Synthesizer – zu dritt wurde Hip-Hop mit Minimal Music gekreuzt. Das Resultat war eine brachiale, wichtige und aufweckende Erfahrung.

Den Abschluss im OXIL machte die Formation RUTHER LANA & MISS C-LINE mit einer Klangreise durch viele Emotionen. Das Trio besteht aus MISS C-LINE am Mikrofon, François Lana am Synthesizer und Jonas Ruther am Schlagzeug und präsentierte eine eklektische Mischung aus improvisierten Passagen und Liedern.

Mundart und Englisch die Botschaften, eindringlich die Steigerungen in den Tracks und grandios komplex die Rhythmen – die Lichter begannen zu blitzen, der Boden vibrierte. Das Trio nahm die inspirativen Worte von Maddox auf, erweiterte sie und lieferte neue Perspektiven. Das liess die Gefühle der Machtlosigkeit in uns verpuffen, das machte Mut für die kommende Zeit.