Blondie Snitch: Drift

Einmal quer durch die Pop-Konventionen brettern und alles neu andenken? Why not. Die Handbremse dient Manuel Hildebrand dazu, präzise und rasant durch die Stilelemente zu fahren, was zu einer Vielfalt in sechs Liedern führt. «Drift» heisst die EP, Blondie Snitch das Pseudonym.

Ende 2019 veröffentlichte der Künstler sein erstes Album mit diesem Soloprojekt, «Swallowed» wird nun von einer neuen Platte abgelöst. Etwas mehr als 20 Minuten Musik voller Ideen und Stimmungen gibt es, von glimmenden Synthies zum angeknacksten Herz ist alles dabei. «Long Distance» transportiert Sounds der Zukunft in dein Zimmer, «Giddy» beglückt sogar deine Eltern mit Indie-Rock-Vibes und angenehm verzerrter Gitarre.

Blondie Snitch gelingt diese Sprünge im Klang sehr gut, die Zurückhaltung des letzten Albums wird auf den Beifahrersitz verdrängt. Nicht immer, lässt sich zu «Motion» gut kuscheln und den Soul geniessen, Rap und italienische Verführung gibt es bei «TRP-22». Daran schmiegt sich «Senza Nome» mit seinem Trip-Hop-Rhythmus verlocken an, der Flirt ist garantiert.

Das Titelstück sorgt am Schluss der EP für die Kreisschliessung und Blondie Snitch zeigt sich für die kommenden Jahre gut gerüstet. Stillstand, Komfort oder Wagnis? «Drift» präsentiert einen Mittelweg, der glücklich macht und Abwechslung in den Pop bringt.

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