von Michael Bohli • 24.02.2024
Genre: Jazz Rock • Noise
Erscheinungstermin: 23.02.2024
Label: Self-Released
Website: instagram.com/del…
Jazz Rock aus Fribourg, mit viel Energie und einer ungewöhnlichen Zusammensetzung gespielt: «feasts» ist das Debütalbum von Delicate Prey und zelebriert nicht nur das Saxofon.
Befinden wir uns im Zeitalter des Saxofons? Die Mitglieder von Delicate Prey würden dieser Aussage sicherlich zustimmen, spielt die Gruppe aus Fribourg direkten und wuchtigen Jazz Rock mit vielen Klängen des Blasinstruments. Das geht auf dem Debütalbum «feasts» wunderbar mit dem hohen Tempo und der Intensivität einher.
Bevor ihr fragt: Nein, eine Gitarre lässt sich in den fünf Liedern keine finden. Überhaupt sind Delicate Prey aussergewöhnlich aufgestellt und lassen Schlagzeug, Kontrabass, Bordunzither, Soma-Pipe und Synthesizer in die noisigen Gefilden ziehen. Beim Opener «Home in the Unknown» lässt das in Verbindung mit der erzählerischen Stimme ein Abenteuer-Feeling entstehen.
Von folkigen Vibes kann sich die Band nie komplett lösen, klar bei dieser Instrumentierung, haut in die Songs aber so viel Kraft rein, dass der Mittelalterstaub sofort weggewirbelt wird. Angriffig werden die Melodien in die Takte gebracht, das Schlagzeug sorgt bei «Decadent Dream» für Bewegung und Tanz.
Wie eine Mischung aus New Model Army und Nick Cave zeigen sich die Stücke auf «feasts», der Jazz Rock wird zu lautem Alternative, zur feinfühligen Erzählung und der perfekten Musik für eine offen eingestellte Runde am Lagerfeuer. Und mit dem langen «Saturn’s Sons» wird zum Abschluss gar ein Epos geliefert.