von Michael Bohli • 23.06.2023
Genre: Alternative · Jazz · Hip-Hop
Erscheinungstermin: 23.06.2023
Label: A Tree In A Field Records
Website: districtfive.band
District Five aus Zürich zeigen sich auf ihrem neuen Album «Pause» als entspannt agierendes Quartett, das nebst dem Jazz auch den Hip-Hop liebt und sich komplett den Vibes hingibt.
Fast denkt man, District Five haben sich vom Jazz komplett abgewendet, dann aber entlädt sich die Lust in den zehn Minuten von «Portcullis Gate». Das losgelöste Spiel am Schlagzeug tanzt mit Saxofon und der Gitarre, der Bass setzt sich gemütlich dazwischen. Ein roher Abschluss, der die sonstige Ruhe von «Pause» mit elektrischer Ladung ergänzt.
Das Quartett aus Zürich, das letztes Jahr mit «Burnt Sugar» für einen krautige Art-Rock-Angriff auf den Jazz gesorgt hat, zeigt sich auf dem neuen Album tiefenentspannt. Das Schlagzeug lehnt sich genüsslich in den Hip-Hop, Synthesizer und Gitarren haben sich im Schrank die Trip-Hop-Umhänge angezogen. Mit «Walkin’» gleitet man in die Scheibe hinein, vor Augen die starken Vibes.
Trotz den verzerrt nachhallenden Klängen und den schnellen Rhythmen vergessen District Five nie, dass ihre im Jam erdachten Kompositionen Wohlgefühl bereiten sollen. Inspiriert von Old-School-Grössen aus dem Hip-Hop und experimentell agierenden Musiker:innen aus dem Alternative-Bereich haben die vier Mannen Tracks geschaffen, die frei und fliessend wirken.
Die sieben Stücke sind allesamt als One-Takes aufgezeichnet worden und klingen angenehm ausformuliert. Nie stolpert die Gruppe, nie wirkt «Pause» zu verzettelt. Groovy der Titeltrack, ein Tagtraum mit Sprechgesang «A Sunday». Sehr sommerlich wird die Wirkung bei «Ocean Skin» und zeigt, dass District Five auch in den heissen Monaten den treffenden Soundtrack abliefern können.