von Michael Bohli • 01.06.2023
Genre: Ambient · Drone
Erscheinungstermin: 25.04.2023
Label: Hallow Ground
Website: elisabethklinck.com
Das Debütalbum «Picture a Frame» ist in Abgelegenheit entstanden. Elisabeth Klinck präsentiert ihre experimentellen Ambient-Stücke trotzdem mit vielen emotional angenehmen Stimmungen.
Eingerahmt die Blüten auf dem Cover, eingefasst die Klänge in den kurzen Tracks. «Picture a Frame» wirkt weniger wie ein Album, sondern mehr wie klangliche Schnappschüsse, die belgische Komponistin Elisabeth Klinck in den letzten Monaten festgehalten hat. Ein Ambient-Debüt, entstanden in Isolation und Unsicherheiten, im Kern das Leben.
Gemeinsam mit dem Künstler Oscar Claus wurden die Geigenklänge, welche Elisabeth Klinck in einem verlassenen Kloster aufgenommen hat, elektronisch erweitert. Lebendige Schichten von Sounds sind dazugekommen, die Stücke rumoren, schwirren und kratzen. Als ob die zwei Musiker:innen in den Gemäuern gegraben, an den Oberfläche gekratzt hätten.
Experimentelle Strukturen und improvisierte Passagen sind die Hauptbestandteile von «Picture a Frame», man wird von den Geräuschen fast hypnotisiert («Kiki»). Mit dem längeren «River» kann man sich in Richtung Tobias Preisig treiben lassen, «Berceuse» sägt an der Konstruktion des Raumes.
Elisabeth Klinck schliesst ihr Album mit «Betty’s Nap» ab, einer Mischung aus Drone, Musik und Sprachaufnahmen, die ähnlich fasziniert, wie der Experimentalfilm «Ten Skies» von James Benning. Die collagierten Aufnahmen lassen eine eigene Welt entstehen, die berührt, reizt und trotz harschen Momenten beruhigt.