von Michael Bohli • 25.05.2023
Genre: Rock · Blues
Erscheinungstermin: 20.03.2023
Label: Self Released
Website: facebook.com/prof…
Gitarrist elRey aus Rothrist erzählt auf seinem Album «The Ghosts I Called» Geschichten, die seine Herkunft mit dem bluesigen Rock der vergangenen Zeiten verbinden.
Gilt «The Ghosts I Called» als Soloalbum? Gitarrist elRey tritt auf seiner zweiten Platte gemeinsam mit Kudi Heeg am Bass und Schlagzeuger Pidi Leuenberger selbstsicher auf. Eine geschlossene Formation, die sich von Gruppen wie Lucy Four kennt, sich als Trio im Rock und Blues wohlfühlt und die Kompositionen weit von den Folk-Wurzeln wegträgt.
«Dark True Gipsy Tales», das Debüt von elRey aus Rothrist, bot Gitarren-Wehklagen und -Zaubereien («Some Times need Black Magic»), die acht neuen Tracks halten sich selten minimal. Vielfach wird eine Wucht herbeigespielt, die an Acts wie Led Zeppelin erinnert. Das rollende Schlagzeug mit dem klar ausformulierten Takt ist daran schuld, das Titelstück zeigt dies in bester Pracht. Die darübergelegten Gitarrenspuren sind verspielt und auf der Suche nach dem Kern der Sache.
elRey positioniert sich im Zentrum von «The Ghosts I Called», gibt den Erzähler bei «Curly Blond Hair» und beschwört die Menschen mit «Spell». In den Momenten fällt auf, dass seine Stimme nicht an die Fingerfertigkeiten an der Gitarre heranreicht, in der roh gelassenen und kernigen Produktion der Platte stört dies aber nicht.
Von der «Gipsy Magic» ist auf der Scheibe einiges übriggeblieben, bereits die Songnamen «The Shaman Look» und «Black Crows» sprechen davon. Auch sonst gibt sich elRey erdverbunden und lässt seiner Liebe zum Rock-Sound der Siebzigerjahre viel Raum. Ergänzt durch die gelungene Gestaltung des Künstlers Daniel Bracher ist die limitierte Schallplatte eine passende Begleitung für lange Nächte.