von Michael Bohli • 16.05.2023
Genre: Dreampop · Indie
Erscheinungstermin: 03.02.2023
Label: songsforclaire
Website: instagram.com/eno…
Geheimnisse umspielen die Identität von Enola Reverof, der neue Act aus der Deutschschweiz präsentiert ein Wortspielname und kein Gesicht. Dafür mit «Bury Me In The Clouds» eine erste, sehr überzeugende EP.
Zwischen Fotos mit weiblicher Person im Zentrum, sehnsüchtigen Texten um einem rückwärts verstandenen Projektnahmen offenbart sich Talent. Geschickt werden von Enola Reverof Dreampop mit Post-Punk zusammengefügt, der Sturm und Drang bleibt in allen fünf Songs als steter Begleiter dabei. Nicht ohne Licht und Leichtigkeit, sehr wohl aber mit dem Bewusstsein für die Realität.
«Bury» gönnt sich Shoegaze auf den Gitarren, der Gesang scheint mit nach oben gerichteten Augen aufgenommen worden zu sein. Wäre die Musik von Enola Reverof nicht so direkt und analog wirkend, hätte man das Gefühl, mit dieser EP immer leicht über dem Boden zu schweben. Den Kopf in graue Wolken getaucht, die Hoffnung nach viel Sonnenschein im Herzen.
Von der Person hinter dem Projekt komplett selbst eingespielt, eventuell in Zürich, Luzern oder woanders, definiert sich «Bury Me In The Clouds» durch die Ehrlichkeit und zerbrechlichen Passagen. «Me» macht das mit den geradlinigen Gitarren und dem Blackmail-Vibe, «In» setzt einzelne Klänge als Herzmassage ein. Das ist Emo auf schönste Weise, das ist ein Gegenmittel für Überforderung.
Vielschichtig produziert und kompositorisch durchdacht (die Steigerung von «In»!) zeigt sich Enola Reverof als spannende neue Stimme im Indie-Bereich der Schweiz. Die Songs bilden den EP-Titel, die fünf Stücke formulieren zusammen eine Geschichte, das abschliessende «Clouds» nutzt die digitalen Ergänzungen für das Finale. Man fühlt sich sofort verbunden, egal wer für diese Klänge verantwortlich ist.