Evelinn Trouble: Season Indicators

Nein, «Jamais» ist kein Cover eines alten Chansons. Die in Zürich lebende Musikerin Evelinn Trouble stellt damit wiederholt neue Facetten ihrer Kreativität unter Beweis. Das erstmals in Französisch eingesungene Lied ist ein Leuchten im Sternenhimmel des Albums «Season Indicators».

An den Punkt der strahlenden Gegenwart zu kommen, war für die Künstlerin nicht einfach. Obwohl sie ihr bereits sechstes Album vorlegt, haben die Songs eine abenteuerliche Reise hinter sich: Als Files auf den Harddisks fast vergessen, wurden sie von Evelinn Trouble ab letztem August in regelmässigem Abstand als ausgearbeitete Singles veröffentlicht. Um die Deadlines einhalten zu können, musste sich die Musikerin von der selbstauferlegten Perfektion verabschieden.

«Season Indicators» ist genau deswegen ein klanglich vielfältiges Erlebnis, in jedem Lied gibt es neue Ideen und Sounds zu entdecken. Das dramatische grosse «Walls» steht neben dem in sich gekehrten «What A Feeling», «Needy Woman» liefert unglaubliche Vibes. Dass wir bei Phosphor auf «Started A Fire» und dessen wilde Gitarren und glühende Streicher stehen ist klar.

Die Reise durch die zwölf Lieder ist für alle lohnend; egal ob Pop, Rock oder die emotionale Wucht gesucht wird. Die liefert Evelinn Trouble mit ihrem fantastischen Gesang, mit mysteriösen Stimmungen («Dark Time») und direkten Passagen, die nie plump wirken. Von Restverwertung kann hier keine Rede sein, das ist pures Talent.

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