Flavian Graber: Still Si / Die unerhörte Stille

«Grosses Kino», «Mit allem mit Scharf» – die geflügelten Worte des Alltags, welche Flavian Graber mit seiner neuen Doppel-EP liefert, verdeutlichen die Bodenständigkeit des musikalischen Projekts. Nach dem Engagement mit der Band We Invented Paris ist der Musiker aus Basel einige Schritte zurückgetreten und hat seine Herangehensweise an Lieder und Auftritte gesundgeschrumpft.

Singer-Songwriter und Folk mit Mundarttexten, kleinere Konzerte auf Wanderwegen oder in gemütlichen Lokalitäten – vom grossen Bombast ist bei Flavian Graber nichts mehr zu vernehmen. Das gilt auch für den Inhalt der Songs, besingt der Künstler in einfachen Sätzen private Momente des Alltags. Gleich mit «Still Si» werden Trauer und Verlust zentral, die bedächtige Stimmung mit Klavier und Stimme erzeugt.

Mit jedem Lied erweitert Flavian Graber auf der Scheibe das Volumen, «Kei Hollywood» macht den Anfang, die eingangs erwähnten Songs werden zu Bandwerken. Analog in der Umgebung von Dresden mit befreundeten Musikern eingespielt, wird das gewöhnliche Dasein für wenige Minuten überlebensgross.

«Still Si / Die unerhörte Stille» liefert sieben Lieder in Mundart und vier Gegenparts in Hochdeutsch, inklusive einer instrumentalen Improvisation. Zu keinem Takt weicht Flavian Graber von der ehrlichen Darstellung ab und findet im Kleinen die Schönheit. Das gefällt mit der unaufgeregten und persönlichen Stimmung.

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