von Michael Bohli • 09.03.2024
Genre: Pop • Indie
Erscheinungstermin: 01.03.2024
Label: Self-Released
Website: happyforreal.ch
Olivia Virgolin und Marcus Petendi aus Chur spielen zusammen als Happy For Real Popmusik, die sich tief in Indie-Gebiete vorwagt. «Desperate Art» ist ihre erste EP.
Wenn in Chur an Popmusik gearbeitet wird, muss es nicht die neuste Strömung sein. Olivia Virgolin und Marcus Petendi haben sich als Happy For Real für ihre erste EP entschieden, die Gitarren ins Zentrum zu stellen und ihren Liedern auf «Desperate Art» Indie-Elemente zu verleihen.
Du liegst also nicht falsch, wenn du bei den fünf Songs an die Nullerjahre zurückdenkst und in deiner CD-Sammlung nach Broken Social Scene, Stars oder Kaiser Chiefs suchst. Die beiden Musiker:innen von Happy For Real waren zur damaligen Zeit noch in der Primarschule, jetzt klingen ihre Lieder wie eine vergessene Platte aus dem Jahrzehnt.
Die eingängigen Kompositionen besitzen Schichten und nutzen Synthies («Phony») und U2-mässige Gitarren («Limerence») effektvoll. «Limbo» und «News» sind direkte und energiereiche Stücke, Happy For Real setzen auf ein gutes Tempo und klare Texte. Die eigenen Unsicherheiten und Fehler werden bei «Desperate Art» angesprochen, das Glitzern von «All The Right Things» hat eine ernste Grundlage.
Beide Stimmen des Duos kommen beim Gesang zum Einsatz, was das Volumen nochmals vergrössert und diese erste Veröffentlichung von Happy For Real endgültig wie ein Bandprojekt aus der Indie-Hochphase vergangener Jahrzehnte wirken lässt.