Héloïse: One Click One Scroll

Irgendwie schon sehr schräg, wie die Klänge bei diesen drei Tracks im Raum hangen. Als hätten sie die Achtzigerjahre nicht losgelassen und würden sich in jeder WG nur diagonal bewegen. Die in Mundart gesungenen Zeilen von «Hotel Resort» passen perfekt zu den Casio-Melodien, die leichte Perkussion wackelt daneben über den Teppich.

Die drei Lieder der EP «One Click One Scroll» sind ein Blick zurück, von Sabina Leone im Heute manifestiert. Als Héloïse greift sie in die Trickkiste des No Wave und nutzt diesen für zeitgenössische Beobachtungen, die als Songs die weibliche Perspektive stärken. Es darf pochen und satirische Untertöne haben, es ist ein klares Statement in Form und Sound.

Zehn Minuten lang der dritte und titelgebende Ritt auf Loops. «One Click One Scroll» wirkt hypnotisch, Héloïse wabert durch die Luft und die Klänge werden zum Fiepen eines mechanischen Vogels. Das ist technisch karg und bricht in Gepolter aus, bis zum verzaubernden Ende voller Stimmen und Bodenhaftung.

Wie der düstere Gegenpol zur Eröffnung «Hold On» wirkt es und schliesst die Transformation von Héloïse fesselnd ab. Diese Inkarnation der Achtzigerjahre darf gerne in der Wohnung bleiben, egal wie krumm alles auf den ersten Blick scheint.

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