J.NUNN: Shadow Of Nunn

Entlang der nördlichen Grenze des Mare Smythii befindet sich der Nunn-Krater; eine Stelle auf der Rückseite des Mondes, die von den harschen Bedingungen des Weltalls zeugt. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen auch die fünf Lieder der EP «Shadow Of Nunn», gewaltlos und elektronisch.

Produziert von Justine Tornay aus Lausanne ist die Veröffentlichung der erste Grundstein für ihr musikalisches Wirken als J.NUNN und präsentiert mit «Build A Home» eine Single, die dein Herz in die weiten des Alls mitnimmt und warmhält. Die Suche nach Zugehörigkeit und Nähe wird im Lied mit Trip-Hop-Anleihen, Hall und zügigem Rhythmus zum reizvollen, berührenden Augenblick.

Die kräftige Stimme von J.NUNN ist das Licht, das uns durch die Sounds trägt, mal auf Französisch, dann wieder Englisch gesungen. Die erste Annäherung mit «Doux Mirage» ist mystisch und mit betörenden Klängen aus dem Synthesizer gefüllt, «Paradox» nutzt analoge Sounds für eine vielseitige Wirkung und baut Druck auf.

Eine Steigerung, die in «Hidden Guide» den Höhepunkt erreicht und mit dem Flügelhorn einen Gegenpol zu den satten Bässen schafft. Das ist durchdachtes Songwriting und intelligente Präsentation, J.NUNN verpackt ihr Jazz-Studium und ihre Erfahrungen als Trompetenspielerin perfekt in den elektronischen Grundlagen (siehe Titelstück). «Shadow Of Nunn» ist ein kraftvolles, facettenreiches Debüt.

Im Trip-Hop fühlt sich auch Olive Black zuhause, lest jetzt die Kritik zur EP «Interitus».

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