von Michael Bohli • 11.11.2023
Genre: Pop • Alternative
Erscheinungstermin: 10.11.2023
Label: Irascible Music
Website: instagram.com/jam…
Bisher als die eine Hälfte von Blind Butcher unterwegs, liefert James Fonda aus Luzern mit der selbstbetitelten Platte sein Solo-Debütwerk ab. Weirdness und alternativer Pop bestimmen die Lieder.
Das leicht verrückte Lied «Octopus Wall Street» stolziert durch deine Wohnung, als würden die legendären Sparks musizieren. Ein gutes Vorzeichen, das darauf hindeutet, dass bei James Fonda alles möglich ist. Und siehe da, Christian Aregger tobt sich in den acht Lieder auf beste Weise aus und sprengt sich von seiner Band Blind Butcher frei.
Nicht, dass eine Loslösung notwendig gewesen wäre, so divers, bunt verrückt und eingängig wie auf «James Fonda» war er in der Duobesetzung aber selten. Vom ausgelassenen Popvergnügen driftet das Album weiter in Richtung Alternative und Weirdness, «The Ballad of John & Yoko» leistet sich Querverweise und Zitate aus der gesamten Musikgeschichte.
Fantasie und grenzenlose Kreativität sind für James Fonda wichtig, das resultiert in Liedern, die alle unterschiedlich wirken, gemeinsam aber ein unterhaltsames Abbild von James Fondas Interessen bieten. Zugleich ist es eine satirische Abrechnung mit dem digitalisierten Alltag aus der Perspektive eines «analog natives», wie sich Fonda selbst nennt.
Ob man mit den Aussagen einverstanden ist oder nicht, spielt bei den klanglichen Kapriolen keine Rolle. Gitarre und Synthesizer treiben die Drum-Machine an, Fonda setzt seine Stimme variantenreich ein. «Out Of The Blue» setzt dem Album das exzentrische Tüpfchen auf und verleitet zum Replay dieses Zusammenstosses der Stile und Zeiten.