ladunna: Tgei Ei Masculin?

von Michael Bohli • 07.07.2024

Genre: Synth Pop
Erscheinungstermin: 10.01.2024
Label: R-Tunes
Website: ladunna.com

Synth Pop aus der Romontschia, das ist selten gehört und wird auf dem Debütalbum «Tgei Ei Masculin» von ladunna zu einer zeitgemässen Angelegenheit.

Muss Synth Pop aus Betonräumen in urbanen Umgebungen stammen? Nö, das Duo ladunna lässt die Songs aus den tiefsten Alpentälern zu uns herbeischallen. Chiara Jacomet am Mikrofon und Momo Kawazoe am Schlagzeug, dazu Melodien und treibende Sounds aus dem Synthesizer – die Romontschia tanzt.

Der Titel «Tgei Ei Masculin?» nimmt die vorhandenen Normen unseres Landes auf und hinterfragt diese. Das ist bei ladunna nicht erzwungen, sondern geschieht mit packenden Melodien und einer vielseitigen Platte. Die kurzen Tracks bewegen sich in Pop-Gefilden, wurden in Rätoromanisch und Englisch eingesungen und benutzen die Stilmerkmale der Achtziger.

Elektronisch und analog, zwischen Piano und Drummachine gelingt es Jacomet auf packende Weise von Beziehungen, Weiblichkeit, Gender und Verhaltensweisen zu singen. Introvertiert klingt «Di a Mi», «Cannot Make You Love Me» will in die Disco und «Rollercoaster» liefert pulsierende Glitzermomente. Dank den sehr gelungenen Rhythmen geht jedes Lied ins Blut.

Mit ihrem ersten Album bieten ladunna packende Momente und eine erfrischende Sicht auf das Leben. Die beeindruckende Bandbreite der Stimmungen von «Jeremy» zu «Arva Las Alas» funktioniert und das Duo liefert Anreize, sich mit der oft vergessenen Landessprache auseinanderzusetzen.