von Michael Bohli • 02.03.2024
Genre: Rap
Erscheinungstermin: 01.03.2024
Label: Self-Released
Website: instagram.com/lu.…
«mer göhnd» hilft dem Zofinger Rapper luKsius, seine schwierigen und intensiven Jahre zu verarbeiten. Die EP ist ein Debüt mit ehrlichen, intimen Texten.
Ist es Ironie des Schicksals, dass ich mich beim Verfassen dieser Kritik mental nicht auf der Höhe fühle, oder bloss ein weiteres Anzeichen für den desolaten Zustand der psychischen Verfassung in unserer Gesellschaft? Der Zofinger Rapper luKsius liefert mit seiner ersten EP «mer göhnd» ein Statement zum Thema ab.
Langsames Tempo und zurückhaltende Beats gestalten die Eröffnung von «nwcmr», luKsius rappt über seine Absichten als Künstler und positioniert sich mit selbstbewussten Sätzen. Das klingt stellenweise ungelenkt, ist dafür ehrlich und nimmt Bezug auf den Track «Blues vo de Melancholie». Dieses gemeinsame Werk mit SMK und Kev Break gewann 2023 einen Newcomercontest.
Musik als persönliche Therapie, davon handeln die Songs auf «mer göhnd»; Musik für den Rapper selbst, sein Umfeld und ein wichtiger Schritt zur Genesung. Hier geht es nicht um Geld und Fame – Diagnosen, Gedanken und Schatten füllen die Lines. «DPDR» ist eine Skizze über luKsius Diagnose, «Schlussstrich» das düstere und heftige Finale, zusammen mit death3rror produziert.
Dass luKsius nicht allein ist, unterstreichen «Lost Boys» und «48» mit einer Prise Lokalpatriotismus und klaren Aussagen gegen rechte Gedanken. Ein weiterer Beweis dafür, dass unser Land ohne veraltete und unterdrückende Rituale ein schönerer Ort wäre. Dafür setzt sich der Rapper aus Zofingen ein, für Inklusion, Verständnis und Gesundheit.