Mary Middlefield: Poetry (for the scorned and lonely)

In der Popmusik dreht sich gemäss Vorurteilen immer alles um Sex. Doch was ist, wenn dieser nicht den heteronormativen Vorstellungen entspricht, erzwungen ist oder komplett ausbleibt? Von einem solchen Zustand singt Mary Middlefield in ihrem Lied «Sexless», welches die EP «Poetry (for the scorned and lonely)» eröffnet. Ist das ein Grund zum Leiden, zur Scham?

Überhaupt, wer hat uns zu sagen, wie wir uns fühlen, geben und zeigen sollen? Mary Middlefield stellt sich mit ihren Indie-Songs gegen die patriarchalen Werte. Ein Jahr nach dem Debüt «Thank You Alexander» ist die junge Musikerin aus Lausanne mit direkten Aussagen und packenden Melodien zurück, acht Lieder als Pflaster auf deiner zerrissenen Seele.

Nach der Verarbeitung ihrer Trennung dient «Poetry (for the scorned and lonely)» als vergrösserte Perspektive auf schwierige Themen wie Machtmissbrauch und Grooming. Eine starke Positionierung von Mary Middlefield gegen Ungerechtigkeiten und männliche Unterdrückung; bei «Heart’s Desire» mit düster-folkigen Passagen, direkt rockig mit «Young and Dumb».

Die acht Lieder müssen genau angehört werden, die klanglichen Feinheiten und die Textzeilen verlangen dies. Mit «Atlantis» quillt dein Herz über, mit «Poetry» wird der Austausch zum gemeinsamen Schritt in eine Zukunft voller Selbstermächtigung und Zuversicht. Danke Mary.

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