Morsch: Kein zurück

Laut «wir sagen ja zur modernen Welt» singen, aber dabei klingen, als würde man direkt aus der NDW schwappen – frech. Morsch zelebrieren den punkig angedachten Pop mit dem Electro-Zusatz in der Genrebezeichnung, die taktangebenden Elemente stammen aus dem Roland CR-8000. Das passt sehr gut zu den drei älteren Herren.

Nein, nicht bloss wegen ihren Geburtsjahren, sondern ihren kreativen Werdegängen. Morsch besteht aus Gabriel Gmür (Quince) und Andreas Penkov (Min King) von Schaffhausen, sowie Frank Will. Letzterer wurde in Hamburg geboren und spielte bei Die Sterne mit, für Morsch greift er in die Tasten und bläst ins Saxofon. Dazu gibt es Gesang von allen dreien, programmierte Drums und Bassspuren.

Seit dem Herbst 2021 wird zusammen musiziert, «Kein zurück» ist die erste digitale Scheibe, mit der man die Lieder von Morsch besitzen darf. Da wird GUZ zitiert, die musikalische Vergangenheit der Ostschweiz und Deutschland verglichen und mit jazzigen Akzenten gespielt. Obendrauf gibt es viele kritische Gedanken.

Das lässt sich bereit an den Namen der sechs Lieder ablesen, «Einsam», «Ich bin krank» und «(You Make Me) Sick» zeugen von einer getrübten Sicht auf die Welt. Morsch sind keine Freunde der globalisierten Konsumation und stellen ihre Lieder mit nachdenklichen Stimmungen auf. Das schafft einen gelungenen Kontrast zum Klang und wünscht sich eine einfachere Welt.

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