Nola Kin: Mayhem

Es ist zwar Waverer, der auf seiner aktuellen EP den Song Namens «Nova Scotia» hat, doch auch die fünf neuen Lieder von Nola Kin lassen mich stellenweise an Folk- und Indie-Werke aus Kanada denken. «Mayhem» liegt Inspiration durch Bon Iver, Country und Americana zugrunde, was sich sofort bemerkbar macht.

Das titelgebende Chaos findet bei Nola Kin nicht in den Kompositionen statt, sondern im Innenleben der Songs. Die Musikerin, welche seit einigen Jahren regelmässig mit neuen Liedern auf sich aufmerksam macht, hat bei «Mayhem» die Zurückhaltung fallen- und ihre intensiven Emotionen zugelassen. Ängste, Sorgen und Unsicherheiten – in therapeutischen Songwriter-Sessions in der Flimser Region fand sie zu den Worten und  Klängen.

Gemeinsam mit ihrer Band aufgezeichnet, leben die fünf Stücke auf «Mayhem» von rohen Momenten, direkten Gitarren und Kins emotionalem Gesang. Das Titelstück eröffnet die Möglichkeiten mit instrumentalem Aufbrausen, «Green Sleeve» ist harmonischer Indie-Folk «with a twist» und «The Table» ist der Ruhepol im Unsicheren.

Ein ehrlicher Austausch ermöglicht das einladende «Will You Come With Me And Sit a Little Longer», in dem Nola Kin über einen schwesterlichen Dialog singt. Gemeinsam mit dem abschliessenden und reduzierten «Remnant» ist die Musik eine unterstützende Mutmacherin für mehr Offenheit und Liebe. Wahre Beziehungen halten schwierige Zeiten aus, das lernen wir durch «Mayhem».

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