von Michael Bohli • 29.03.2024
Genre: Electronica • Synthwave
Erscheinungstermin: 29.03.2024
Label: Everest Records
Website: mx3.ch/pless
Das dritte Album von PLESS aus Bern ist eine instrumentale, elektronische Beschäftigung mit dem Individuum. Auf «Midnight Buffet» lebt die gesunde Vielfalt.
Seit Philipp Thöni und Leo Matkovic zusammen bei der Berner Band Unhold für Lärm gesorgt haben, ist einige Zeit vergangen, in ihrer Inkarnation PLESS lassen sich weiterhin Spuren davon finden. Etwa bei den düsteren Sounds, der Wucht gewisser Tracks und der Lust am instrumentalen Erzählen.
«Midnight Buffet» ist eine nicht klar zu definierende Melange aus analoger Electronica, Synthwave, imaginärem Soundtrack und Downtempo mit harten Drums. Die 14 Tracks behandeln Stichwörter wie Opulenz, Hedonismus und Individualismus; PLESS wenden dazu allerdings keine eindeutigen Textzeilen auf.
Beim harschen «Vlad», dem perkussiven «Miserati» und dem von Synthies getriebenen «Bullet Ballet» zählt dieselbe Grundhaltung: PLESS machen als Duo Musik für deinem Kopf, zum Abdriften und Eintauchen. Das gelingt wunderbar, lässt durch Töne Szenerien entstehen und liefert Soundeffekte, Western-Vibes und zum Abschluss mit «Setting Orange» mächtige Fanfaren.
Wie es der Name «Midnight Buffet» vermuten lässt, finden auf der Platte diverse Stimmungen, Genres und Ausdrucksweisen zusammen. Diese Vielfalt sorgt bei PLESS aber nicht für Bauchschmerzen, sondern eine beeindruckende, musikalische Erfahrung; von Mischu Loosli im Musikstöckli sehr gelungen abgemischt.