Reevah: Reevah

Zofingen, das harte Pflaster, bringt stetig neue Geschichten hervor, die von den Rap-Jungs frisch verpackt als saftige Tracks in die Welt getragen werden. Luca Rizzo ist eine dieser Botschafter, der sich in den letzten Jahren nicht nur in der Hood von 48-Doppelnull bekannt gemacht hat. Als Reevah sorgt er mit direkten Texten und gut produzierten Songs für viel Aufsehen.

Nach der EP «48», welche den Künstler an einer Bushaltestelle in Zofingen zeigte, ist Reevah mit seinem ersten Album da. Selbstbetitelt, mit einem Foto aus der Kindheit verziert, voller Sprüche und Aussagen zu seiner Heimatstadt, seinem Umfeld und Problemen. Tolle Beats, diverse Einflüsse und eine, zu dieser Rap-Art gehörende, starke Attitüde.

Klar, so gefährlich ist es im westlichen Aargau nicht, aber die Tracks von Reevah sind mit ihren Vibes und Slogans trotzdem treffend. «Down» lamentiert über die depressiven Stunden, Che$ter ist zur Unterstützung da. Auch «Kaputt» ist eine ehrliche und düstere Betrachtung über das Dasein, über Freundschaft und Sucht. Die Melodien, Synthies und Bässe wandeln sich daneben.

Das Album klingt weniger angriffig als vermutet, Lokalstolz und Gruppengefühl findet man auf «Reevah» gleichermassen. «2am Forever» ist einer dieser Momente, direkt danach Ego-Aufbau mit «Lüüt vo früehner». So schiessen gewisse Lines zwar etwas über das Ziel hinaus, Reevah bleibt aber stehen und lässt sich von nichts erschüttern.

Tidal Spotify