Rémy Sax: Spaghetti Time

von Michael Bohli • 09.02.2024

Genre: Soundtrack • Dungeon Synth
Erscheinungstermin: 09.02.2024
Label: AuGeil Records
Website: instagram.com/rem…

Sein Soundtrackalbum «Spaghetti Time» serviert der Frauenfelder Musiker Rémy Sax mit einer guten Portion Dungeon Synth. Das klingt schräg, macht aber satt.

Zuerst wurde «Aufgeraut», jetzt drückt der rote Saft durch. Das könnte zumindest beim Albumtitel «Spaghetti Time» vermutet werden, viel Tomate bietet Rémy Sax mit seiner neuen Platte aber nicht. Die zehn Tracks, welche für den Film «Despite Our Gaze, No Visage Shows» komponiert wurden, üben sich in Lo-Fi-Feeling und Dungeon Synth.

Diese Genrezuteilung ist beim Stück «Sounds From The Crypt» naheliegend, aber auch sonst experimentiert der Frauenfelder Musiker mit schrägen Sounds, altbacken wirkenden Synthiemelodien und roher Produktion. Ein Blick in den Trailer zum Film von Jana Kohler verstärkt diese Wirkung, tummeln sich darin Giallo-artig beleuchtete Szene und blutverschmierte Gesichter.

Italienische Horror-Vibes, Songs mit «La Notte» und «Crauti Rosse» als Namen – bei dieser Soundtrackarbeit steckt einiges dahinter, ohne die humoristische Komponente zu vergessen. Beruhigende Passagen wechseln sich mit mystischen Klängen ab, Rémy Sax spielt einzelne Tonspuren und garniert diese mit analoger Wirkung.

Ohne wildes Gepolter und laute Aufschreie lässt sich «Spaghetti Time» als Album geniessen, eine Vorliebe für leicht schräg und in die Jahre gekommene Synthies muss allerdings mitgebracht werden. Dann steht der Reise in die Gruft nichts mehr im Weg. Guten Appetit.