S.G.A.T.V.: S.G.A.T.V.

von Michael Bohli • 09.09.2023

Genre: Punk
Erscheinungstermin: 01.09.2023
Label: AuGeil Records
Website: instagram.com/s.g…

Das erste Album von S.G.A.T.V. aus Frauenfeld mischt Punk, Synthie-Wave und DIY-Gedanken zu einem rasant und rau klingenden Erlebnis. Elf Lieder als dreckiges Gebräu mit schmeckendem Abgang.

Das Leben schmerzt, mit dieser Höllengeschwindigkeit, in der es vorbeizieht. Wenn es langsam passiert, dann wird es unerträglich. Eine Ableitung, die nach dem Album von S.G.A.T.V. von allein geschieht. Das Projekt des Musikers Severin Beerli aus Frauenfeld lebt von tobenden Takten, hohem Tempo und der kargen Synthie-Punk-Ästhetik.

Ein Abriss, bis zum schleppenden «The Twilight of Infinite Loneliness, The Dawn of Eternity», das seine Narben offen zur Schau trägt. Verletzungen finden sich in allen elf Track auf diesem ersten Album, der Langspieler keift und labt sich an DIY-Verzweiflung. Hall und rauschende Gitarrenriffs, präsenter Gesang mit schwindelerregenden Inhalten – S.G.A.T.V. schubbst den Punk in die elektronischen Abgründe.

Die Herangehensweise an die Musik wurde seit der EP «Don’t Talk To Me» nicht verändert. In 37 Minuten fräsen sich Wave, Synthie-Wellen und raue Sounds durch die Platte. «Never Trust The Rich» zeigt mit Songnamen und wunderbar glitzernden Melodien die Ausrichtung von S.G.A.T.V.: Gegen unterdrückende Obrigkeiten, für mehr kreative und menschliche Freiheit.

Niemals verliert der Musiker seine Freude an der Musik, «Boba Fett Rock» surft durch die Gegend, «Letter Bomb» lässt den Dungeon zusammenstürzen. Hinter allen Tracks lauert der mürrisch schauende Drumcomputer, S.G.A.T.V. hat alles im Griff.