von Michael Bohli • 17.05.2024
Genre: Synth Punk
Erscheinungstermin: 17.05.2024
Label: Voodoo Rhythm Records
Website: samsnitchy.com
Sam Snitchy aus Bern ist wieder da und sorgt mit seinem zweiten Album «talking talking» für eine ausgelassene Synth-Punk-Party im kaputten Keller.
Einzelne Sätze werden vielfach wiederholt, die stoischen Rhythmen aus dem Schlagzeug spazieren davon: Die elf Lieder auf «talking talking» entfalten auf ihre krumme Weise eine teuflische Anziehungskraft. Willkommen zurück, Sam Snitchy.
Der Musiker aus Bern zelebriert mit «talking talking» nach dem Debüt «Get Me Wrong» zum zweiten Mal den Synth Punk; Songs in einer analogen Umgebung aus Bass, Orgel, Synthesizer und Beats. Gemeinsam mit Marco Fuorigioco hat Sam Snitchy die Stücke in Italien eingespielt und eine kühle Distanziertheit zur verschwitzten Pose zugelassen.
Diese Dualität zwischen No Wave, Schmutz, Antihaltung und plakativen Sprüchen trägt viel Reiz in sich. «Bored» ist eigentlich ein Rocker, «Beaver Street» sorgt mit Gastgesang von Fiji für Groove und Sexappeal, «Wasted» versenkt den Karren im Trash-Punk-Morast. Dazu lässt sich vorzüglich tanzen, oder ausgelassen herumspringen.
Zwischen den schwirrenden Melodien und hart angeschlagenen Trommeln platziert Sam Snitchy seine Gesellschaftskritik und steht mit «talking talking» für eine alternative Schweiz ein, in der ausgefallene Ideen und Lebensweisen ihren Platz haben, destruktive Egomaniker hingegen nicht.