von Michael Bohli • 19.08.2023
Genre: Experimental
Erscheinungstermin: 18.08.2023
Label: Everest Records
Website: simonberz.kleio.com
Schlagzeuger Simon Berz sorgte für die Grundlage, Kondo Toshinori und Bill Laswell vollendeten die Tracks von «Breath versus Beats» mit Trompete und Bass. Es entstand experimentelle und spannende Musik.
Schaben, Kratzen und Knistern: Nebst gewohnten Trommelschlägen bearbeitet Simon Berz seine Gegenstände und Instrumente für klangliche Aufnahmen gerne in abenteuerlicher Weise. In den fünf Tracks von «Breath versus Beats»existiert nicht bloss ein Beat oder Rhythmus, der vorgegeben wird, das Drumming ist ein Teil des betörenden Experiments.
Gemeinsam mit dem japanischen Trompetenspieler Toshinori Kondo nahm Berz 2017 in New Orleans stimmungsvolle und mystisch wirkende Stücke auf, die beide Künstler zu Freunden machte. Bevor das Album mit einer Bassspur für die Veröffentlichung vollendet werden konnte, verstarb Kondo 2021. Glücklicherweise verschwanden die Aufnahmen nicht in der Versenkung, sondern wurden von Bill Laswell mit brummendem Groove erweitert.
Jetzt ist «Breath versus Beats» fertiggestellt, ein lebendig wirkendes Kunstwerk von drei Musikern, das sich aus improvisierten Passagen und lockeren Klangfolgen ausformuliert. Jazz, Ambient und Experimental – die hallenden Trompetenklänge beglücken, Bass und Perkussion sind die feste Basis. Besonders das zwölf Minuten lange «Earth» ist eine Entdeckung.
Obwohl Simon Berz, Kondo Toshinori und Bill Laswell die Musik nicht gemeinsam aufgenommen haben, wirk alles an «Breath versus Beats» durchdacht und als kohärente Figur. Fans von mutigen Klangspielereien und Künstler wie Steve Jansen greifen sofort zu.