Skiba Shapiro: Zueflucht

Mundart ist im Kunstschaffen oft eine grosse Hürde. Wir Schweizer:innen stossen uns an der direkten Verwendung und fühlen uns peinlich berührt. Doch lässt sich der St.Galler-Dialekt in der Musik entgegen allen Erwartungen und Klischees nutzen? Skiba Shapiro (Death of a Cheerleader, Hopes & Venom) hat es mit ihrem Album «Zueflucht» versucht.

Elektronische Klänge, Vibes wie aus dem Nahen Osten und experimentelle Momente waren die Zutaten für die neun Lieder auf der Platte, zugleich generieren die Mundartexte eine persönliche Nähe. Die Musikerin aus der Ostschweiz nahm sich für ihre Rückkehr nach einer mehrjährigen Pause viel vor, das Resultat ist gross und unerwartet.

Beats pochen, die Gesänge werden geschichtet, die Emotionen dienen als Lockmittel: «Zueflucht» ist ein Album, das eine eigene Welt kreiert und Skipa Shapiro hat alle Widrigkeiten vom Schweizerdeutsch entfernt. «Füüre Fange», «Gold», «Gebärmaschine» – der alternative Pop wird nahbar, die Inhalte sind ohne Zurückhaltung.

Selbstermächtigung, soziale Konflikte und intime Sorgen finden in den tanzbaren Liedern den notwendigen Raum. «Zueflucht» ist voller Emotionen, Stimmungen und hallenden Sounds; Skiba Shapiro ist eindeutig «Acho» und ihr Vorhaben mit der Platte mehr als geglückt.

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