Soukey & Artbabe: Aubtroum

von Michael Bohli • 21.06.2023

Genre: Rap · Hyperpop
Erscheinungstermin: 03.02.2023
Label: Peace & Blüemli
Website: instagram.com/s0ukey
Website: instagram.com/hol…

Gemeinsam zeigen Soukey und Artbabe auf der EP «Aubtroum», wie Rap in der Schweiz heute klingen kann. Laut, direkt und engagiert; mit Hyperpop und D’n’B angereichert.

Rap und Hip-Hop sind Gebiete, in denen ich mich nur wenig auskenne. Dass «Aubtroum» aber eine EP ist, die bestehende Normen sprengt, leuchtet sogar mir ein. Die Zusammenarbeit von Soukey und Artbabe lebt von Dringlichkeit und ungewohnten Sounds, von elektronischer Dichte und sprachlicher Direktheit.

Die Rapperin aus Bern macht seit 2019 immer wieder von sich reden, mit ihren wachen und erfrischend konfrontativen Lyrics, die das Dasein als Frau in der hiesigen Gesellschaft ungeschönt wiedergeben. Nach einem ersten Album und dem «Demo Of The Year» am m4music 2022 blieb Soukey nicht untätig und liefert mit «Aubtroum» drei packende Tracks und einen grossartigen Remix ab.

Düster brummen die Klangspuren bei «FUCK», Artbabe lässt Stimmen und Sounds verfremdet den Raum demontieren, Hyperpop kapert den Rap. Sofort ist die angespannte Stimmung da, unterdrückende und sexistische Normen werden angeprangert und angegriffen. «Roserot» tarnt dies mit Highpitch-Stimmen, darunter lodert es.

Bei «Müüs» setzen Soukey und Artbabe auf den harten Takt, darum schlängeln sich die Stimmen und Synthieklänge – einen bleibenden Eindruck hinterlässt «Aubtroum» nicht nur deswegen. Die kollaborative EP ist modern, laut und überraschend. Am Schluss landet man im Drum’n’Bass-Rausch mit «Bibä Remix» und findet trotz Sorgen und Schmerz einen erfüllenden Zustand.