Staub: Yuppie Du

Jubellaut oder Anklage? Der EP-Titel «Yuppie Du» lässt sich auf beide Weisen lesen, bei den Klängen machen Staub dafür reinen Tisch: «Surftro» knallt als instrumentales Intro die Surf-Gitarren in die Mitte des Raumes, die Band aus Zürich liebt diese Unterart der Rockmusik.

Bloss staubig und heiss wird es mit den fünf Tracks nicht, die Gruppe adaptiert Garage Rock und Surf mit einer gewissen Leichtigkeit und augenzwinkernden Gesellschaftskritik. Wer aus Zürich kommt, muss sich schliesslich zu Überfluss und Luxus positionieren, die EP macht das mit dem Titelstück und «Clappin» wunderbar.

Die Mundarttexte sind leicht verständlich, die Gitarren akzentuiert und die Rhythmen mitreissend. Das Wellenbad gelingt Staub ohne Mühe, auch ein Besuch in der Western-Umgebung passt zu «Yuppie Du». Melancholisch und dem Blues nahe geben sich die zwei Musiker mit «Eifach Ich», «Wächsel» wird zur lauten Ballade.

Mit viel Herz und noch mehr Surf-Sounds spielen sich Staub auf der EP durch die Stadt und kratzen am Blattgold. Das macht Freude und lässt auf eine kollektive Reflektion über den Lebensstandard hoffen.

Surf-Klänge aus Zürich? Auch bei Annie Taylor findet ihr diese.

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