Ziska Staubli: sun exposure

Bei Bedroom-Pop denke ich selten an helle Tage und die wärmende Sonne. Viel eher ziehe ich mich in der Vorstellung in ein Zimmer zurück, um von der Aussenwelt abgesondert einer Tätigkeit nachzugehen, eventuell spätnachts. Mit der EP «sun exposure» von Ziska Staubli hat sich das mentale Bild gewandelt.

Die Musikerin und Produzentin aus Zürich, die bei Bands wie Dalai Puma, One Sentence. Supervisor und Long Tall Jefferson mit auf der Bühne steht, zeigt ihre Affinität zur technischen Seite der Musikkreation in sechs Songs und Andeutungen. Wichtig sind für Ziska Staubli auf «sun exposure» Vibes und Stimmungen, die Klänge wirken leicht krumm, die Trennlinie zwischen analogen und digitalen Mitteln verschwimmt.

«high fog (major arcana nineteen)» ist die instrumentale Begrüssung, das Titellied beweist die Popqualitäten im Material und kombiniert harmonische Melodien mit angenehm ungewöhnlichen Sounds. Dazu singt Staubli von Liebe, Freundschaft und Zusammensein – die Wärme breitet sich ins Herz aus.

Entzückend sind die Beats bei «time for me», «progress not perfection» führt zur persönlichen Neuausrichtung und intrinsischen Beschäftigung mit der Musik, das kurze «ice cream» lädt den Sommer auf unsere Balkone ein. Dort bleiben wir gemeinsam mit Ziska Staubli, bis die Sonne schon lange wieder weg ist.

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