Zudo: Logos

Unheilverkündende Stimmen, Aufzeichnungen von Reportagen, passiertes Unglück und Sounds, welche die Hektik unterstreichen: Eine erste Begegnung mit «Logos» von Zudo führt nicht zur Entspannung. Die Klarinette, die elektronischen Rhythmen, die Scratches vom Turntable und die darübergelegten Effekte lassen die Leute zappeln.

Das Duo Zudo, bestehend aus Mario Dotta und Christof Zurbuchen, kann mit entspannter Grundlage umgehen. «Mimesis» mag den Groove, andere Tracks wechseln dynamisch zwischen ruhigen Passagen schräger Tonfolgen und lauter Präsenz. Improvisierte Sounds führen zum Dialog zwischen der ungewöhnlichen Kombination von Instrumenten, die beiden Musiker geben sich den Möglichkeiten hin.

«Logos» kommt trotz des Albumtitels ohne Gesänge aus. Die Worte und Aussprachen gehören den Archivaufnahmen, den veränderten Klängen und den Spielereien am Turntable. Die Wirkung ist nahe dem Jazz, durch die elektronischen Elemente zugleich im modernen Experimental. Wie Geschichten fühlen sich «Anachron» oder «Elysisch» an, wie die Chronik einer chaotischen Zeit.

Nach einigen Schwierigkeiten betreffend Rechte der Samples und Formfindung für ein Album, legen Zudos acht Lieder vor, die anders sind und die gewohnte Herangehensweise an die Musik hinter sich gelassen haben. Sogar davonschweben kann man, «Tyrannis» ist wunderbar ätherisch.

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